Stockrad und Transmissionsrad
Korbräder werden an vielen Stellen der Mühle eingesetzt. Ein Korbrad/Stockrad besteht aus zwei Ulmenholzscheiben
mit dazwischen gesteckten Stöcken (daher Stockrad).
Wirkungsweise von Windmühlen
Die Flügel werden so in den Wind gedreht, dass dieser von vorne auf die Flügel blasen kann und sie in Bewegung versetzt werden. Die auf diesem Weg gewonnene Rotationsenergie wird über eine Flügelwelle in das Mühlengebäude geführt. Auf dieser vorne leicht angehobenen Welle sitzt ein großes Kamm- oder Zahnrad. Von diesem wird die Energie in einer ersten Getriebestufe mit einer Arbeitswelle abgenommen und nach unten in das Gebäude geleitet. Mit dieser sich drehenden Welle befindet sich die Energie nun im Gebäude und kann jetzt für die mechanische Arbeit genutzt werden.
Bei Bockwindmühlen geschieht dies meist direkt mit einem Korbrad auf den Mahlgang, bei Holländerwindmühlen wird die Energie erst über eine Königswelle aus der drehbaren Kappe ins feste Mühlengebäude nach unten geführt. Dort wird über eine weitere Getriebestufe der Mahlgang mit einem Korbrad angetrieben.
Technische Berechnung.
Nachteile der Korbräder:
Ein gebrochener oder gerissener Stock muss ersetzt werden. Dazu muss das gesamte Korbrad ausgebaut werden!
Um eine Schnellreparatur zu erreichen, gibt es sogenannte Schnellstöcke. Diese werden von oben in die Aufnahmelöcher
gesteckt. Sie haben auch für unten eine Vierkantaufnahme, für oben jedoch keine. Oben werden sie mit einem
Sicherungsstift befestigt und gesichert.
Der Olvenstedter Malermeister Horst Krönig hat uns ein Stockrad im Einsatz skizziert.
An der Außenseite der Scheiben sorgen Eisenreifen für das Zusammenhalten der Mondstücke. Die Stöcke sind in
unserem Fall oval – sonst eigentlich rund - ; nur an den Enden für die Aufnahmelöcher in den Scheiben sind sie viereckig
und bilden dadurch eine formschlüssige Verbindung. In der Mitte bilden sie für die Übertragungswelle (Spill)
eine Vierkantöffnung (Spiegelöffnung).
Transmissonsrad
Neuzugang im Mühlen-Archiv : Transmissionsrad – Teil einer Anlage zur Kraftübertragung durch Riemen auf mehrere Maschinen.
Gegenüber dem in Mühlen oft eingesetzten Zahnradantrieb konnte dieser die erforderlichen Kräfte über längere Wege, mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz weiterleiten.
In der vorindustriellen Zeit waren Wasserräder, Windräder und ähnliche Konstruktionen Antrieb von Maschinen. Deren Leistungsfähigkeit ist so gering, dass im Allgemeinen nur eine einzige Anlage an der Abtriebsseite angebracht war. Für einen zweiten Mühlgang, einen zweiten Sensenhammer musste auch ein zweites Antriebsrad erstellt werden, oder durch Umschalten die erste Maschine stillgelegt werden. Im Zuge der Industrialisierung wurden in vielen Firmen zentrale Dampfmaschinen errichtet, deren vergleichsweise enorme Leistung zum Antrieb vieler einzelner Maschinen eingesetzt werden konnte. (Quelle: Wikipedia)